Malte Gerhardt studiert im 6. Semester Linguistik. Sein angestrebter Abschluss ist der Bachelor of Arts, 2-Fach. Maltes zweites Fach ist Germanistik.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Ich hatte den Borakel-Test der RUB gemacht, daher wurde mir dieser Studiengang empfohlen, und ich fand die Fachrichtung Linguistik schon irgendwie interessant. Außerdem habe ich mich in der Abiturphase mal morgens in eine dafür empfohlene Veranstaltung der Computerlinguistik gesetzt.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
An der Reichhaltigkeit und Computerbezogenheit des Fachs bzw. des Schwerpunkts Computerlinguistik haben sich die Erwartungen voll erfüllt. Man lernt auf linguistische Weise eine Programmiersprache (Python) und lernt auch, sie für Sprachforschungszwecke (eventuelles späteres Berufsfeld) zu nutzen. Zudem ist man mit dem Linguistik-Studium im Schwerpunkt Computerlinguistik im besten Fall nach fünf Semestern fertig (lacht). Das einzig Negative war vielleicht, dass im ersten, zweiten und dritten Semester zu den bestehenden Kursen noch die (durchaus nützlichen) Tutorien kamen. Dadurch wurden die Semesterwochenstunden immer mehr, oder die Tutorien kollidierten mit dem Zweitfach oder dem Nebenjob.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Das Schreiben von Programmen, die Sprache verarbeiten und Daten daraus ziehen (das ist ein ganz anderer Themenbereich als bei der Informatik) und das Betrachten der Sprachen (im Laufe der Semester hatten wir von Indianersprachen bis hin zum Russischen fast alles) aus unterschiedlichen Perspektiven.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Ich musste im ersten Semester – aufgrund einer Blockung – eine Einführungsveranstaltung, die eigentlich vier Semesterwochenstunden und sämtliche Bereiche der Linguistik umfasste, parallel zu einer Vorlesung in Germanistik belegen – und beide bestehen.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Computerlinguist. Auch wenn es diese Jobbezeichnung nicht gibt, würde ich gerne in diese Richtung gehen, vielleicht in die Spracherkennung oder die maschinelle Übersetzung gehen. Der Masterplan wäre, in die USA auszuwandern und bei Google zu arbeiten (lacht).
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Probiert es aus! In der Linguistik gibt es so viel zu entdecken, und jeder, der auch nur im Entferntesten Interesse an Sprache hat, dürfte in der klinischen Linguistik, der Psycholinguistik, der allgemeinen Linguistik oder der Computerlinguistik das Passende finden. Und nicht verrückt machen lassen, wenn alles im ersten Semester so groß erscheint – die Uni ist eigentlich klein und übersichtlich, die Fakultät Linguistik bietet haufenweise interessante Kurse, und der Studiengang lässt sich zügig studieren.
Judith Fischer studiert im 2. Semester Linguistik. Ihr angestrebter Abschluss ist der Bachelor of Arts, 2-Fach. Judiths zweites Fach ist Germanistik.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Mich hat die Idee, auf einer wissenschaftlichen Ebene mit Sprache umzugehen, fasziniert. Außerdem habe ich gehört, dass man einen Einblick in viele verschiedene Einzelsprachen bekommt.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Der Umgang mit Sprache findet tatsächlich auf einer wissenschaftlichen und systematischen Ebene statt, und diese Herangehensweise hat alle meine Erwartungen im positiven Sinne übertroffen. Dass man einen Einblick in viele Sprachen bekommt, ist nicht ganz richtig. Man darf es sich auf keinen Fall vorstellen wie einen Sprachkurs für sehr viele Sprachen. Allerdings werden viele verschiedene Sprachsysteme exemplarisch behandelt.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Selbst Hypothesen zu sprachlichen Phänomenen zu erarbeiten und aufstellen zu dürfen.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Schnell den Einstieg in das wissenschaftliche Schreiben in den ersten (klausurrelevanten) Hausaufgaben zu finden.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Momentan überlege ich, den computerlinguistischen Schwerpunkt zu wählen. Dieser beschäftigt sich mit maschineller Verarbeitung von natürlicher Sprache. Es gibt viele Möglichkeiten, mit Entwicklungen auf diesem Gebiet behinderten Menschen den Alltag zu erleichtern. Dieses Teilgebiet würde mich besonders interessieren.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Es ist unbedingt notwendig, immer zu den Veranstaltungen und vor allem zu den Tutorien zu gehen, so hat man die besten Chancen, sich die Grundlagen einzuprägen und ohne Stress und gut durch die Klausuren zu kommen. Außerdem ist es sehr wichtig, sich zu trauen, offene Fragen (am besten mit den Tutoren) zu klären. Die Tutoren sind immer bereit, Fragen zu beantworten, und stellen eine große Hilfe dar.