Elena Schick hat ihr Studium der Russischen Kultur mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Ihr zweites Fach war Komparatistik.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Ehrlich gesagt brauchte ich ein zweites Fach, und da ich ursprünglich aus Russland komme, war Russische Kultur irgendwie naheliegend.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Ich habe keine Erwartungen gehabt. Das Fach war anfangs eher ein "Stiefkind". Doch mit der Zeit haben es die Dozenten geschafft, die Begeisterung für die Russische Kultur und vor allem Literatur in mir zu wecken.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Die kulturgeschichtlichen Synopsen, die man in den ersten vier Semestern belegen muss, haben den meisten Spaß gemacht. Aber auch die Seminare, die unterschiedliche Themen behandeln, sind sehr interessant. Ich habe mich vor allem auf die russische Literatur spezialisiert, die im Seminarangebot zum Glück nicht zu kurz kommt.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Die Sprache. Ich bin zwar Muttersprachlerin, trotzdem ist Deutsch schon lange meine Erstsprache. Durch den Einstufungstest muss man jedoch, wenn man Vorkenntnisse hat, nicht ganz von vorne anfangen und kann stattdessen Kompensationskurse belegen, um den eigenen Sprachgebrauch zu verbessern. Es ist natürlich auch möglich, Russische Kultur zu studieren, ohne vorher auch nur ein Wort Russisch gekonnt zu haben. Dann beginnt man ganz vorne mit dem Alphabet.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Dass ich Russische Kultur studiert habe, ist für mich eine zusätzlich Qualifikation, die mir hoffentlich bei der späteren Berufswahl Extrapunkte verschafft. Übersetzerische Tätigkeit schwebt mir eher nicht vor, zumindest nicht hauptberuflich, aber die Arbeit in einem Verlag, der auch russisch-sprachige Bücher verlegt, wäre natürlich eine Möglichkeit.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
An diejenigen, die keine Vorkenntnisse in Russisch haben: Nicht entmutigen lassen! Die Vorlesungen und Seminare werden auf Deutsch gehalten. In Seminaren wird natürlich erwartet, dass man zumindest versucht, die Texte im Original zu lesen, es wird aber auf Nicht-Muttersprachler Rücksicht genommen, und die Dozenten bemühen sich, stets beide Versionen (russisch und deutsch) bereit zu stellen.